Der Friedhof der Bäume
Wie alles anfing
Auf einer großen Streuobstwiese, einst voller Leben, liegt der Friedhof der Bäume, wie die Einheimischen diesen Ort nennen. Vom Klimawandel geschwächte Baumriesen konnten dem Sturm nicht trotzen und fielen um. Die Jahre hatten ihre Geschichten in die Ringe geschrieben. Ring fuer Ring, Jahr fuer Jahr, ein ganzes Baumleben.
In unserem Projekt werden die Lebensringe der Bäume in den grafischen Arbeiten eine Verbindung zum eigenen Leben der jungen Menschen schaffen.

Das Konzept
Das Kunstprojekt Life Rings soll die Vergangenheit eines gefallenen Baumes mit der kreativen Gestaltung durch grafische Hochdrucke vereinen und so eine Verbindung zwischen Natur, Klimawandel und Kunst schaffen.
Die Drucke sind Teil der Ausstellung FACES OF CLIMATE CHANGE im Waldhaus e.V. in Freiburg.
In mehreren workshops zerlegen die Schüler*innen der Gertrud Luckner Gewerbeschule einen Baum in Scheiben, schleifen diese und arbeiten die natürlichen Strukturen heraus. Daraus werden Druckstöcke hergestellt, mit denen grafische Drucke entstehen. Diese Drucke werden mit persönlichen Geschichten der Schüler*innen bereichert und stellen eine Verbindung zwischen ihrem Leben und der Lebensgeschichte des Baumes her.
Die einzelnen Baumscheiben werden zu einer Kunst-Installation zusammengesetzt.

Fazit
Das Projekt sensibilisiert die Teilnehmenden für die Probleme der Natur und Umwelt im Kontext des Klimawandels, hebt die Bedeutung von Nachhaltigkeit hervor und motiviert für den Schutz unserer Erde.
Old logs
Old logs
German pupils at the site
German pupils at the site
The graveyard of trees
How everything began
On a large orchard, once full of life, lies the Cemetery of Trees, as the locals call this place. Giant trees weakened by climate change could not withstand the storm and fell over. The years had written their stories in the rings. Each ring tells the life story of a period.
In our project, the life rings of the trees will create a connection to the young people's own lives in their graphic works.

The concept
The life rings art project aims to combine the past of a fallen tree with creative design through graphic letterpress printing, thus creating a connection between nature, climate change and art.
The prints are part of the exhibition FACES OF CLIMATE CHANGE at Waldhaus e.V. in Freiburg.
In several workshops, students from the Gertrud Luckner Vocational School cut a local tree into slices, sand them and work out the natural structures. This is used to make
printing blocks that create graphic prints. These prints are enriched with students' personal stories and create a connection between their lives and the life story of the tree.
The individual tree slices are assembled into an art installation.

Objective
The project sensitizes participants to the problems of nature and the environment in the context of climate change, highlights the importance of sustainability and motivates them to protect our earth.

The evidene of a long life
The evidene of a long life
Sanding down the wood
Sanding down the wood
Making a texture
Making a texture
Clearing the soft tissue
Clearing the soft tissue
Making a print with wax crayons
Making a print with wax crayons
The texturizing result
The texturizing result
Using the wood to make prints
Using the wood to make prints
The print result
The print result
Workshop
Zusammen mit dem Schreinermeister Max Rubart zersägten die Schüler*innen eine ca 30-35 Jahre alte Esskastanie in etwa 5-10 cm dicke Baumscheiben. Jeder Teilnehmende nahm eine Scheibe mit nach Hause zum Trocknen.
Am 20. Februar begannen die Schüler*innen damit die Baumscheiben zu bearbeiten – hobeln und schleifen, um die Lebensringe des Baumes herauszuarbeiten. Die Ergebnisse können sich nach viel Einsatz und Arbeit sehen lasse.
Am 26.02.24 wurde dann aus jeder feingeschliffenen Baumscheibe ein Druckstock hergestellt. Um die Oberflächentextur der Baumscheibe auf Papier zu bringen wurde die sogenannte Frottage-Technik angewandt. Der Surrealist Max Ernst entwickelte diese kreative Methode bei der mit einem Stift und Papier die Textur der Baumscheibe auf das Papier übertragen wird.
Der Workshop war eine gelungene Mischung aus Lernen und Freude am Greifen und Begreifen.

Workshop
Together with master carpenter Max Rubart, the students sawed a 30-35 year old chestnut into tree slices about 5-10 cm thick. Each participant took a slice home to dry.
On February 20th, the students began working on the tree slices - planing and sanding to carve out the tree's life rings. After a lot of effort and work the results are remarkable.
On February 26, 2024, a printing block was made from each finely ground tree slice. The so-called frottage technique was used to create the surface texture of the tree disc on paper. The surrealist Max Ernst developed this creative method in which the texture of the tree disc is transferred to the paper using a pen and paper.
The workshop was a successful mix of learning and the joy of grasping and understanding.
CREATIVE FRICTION
workshops
04. März 2024
Am ersten Tag der gemeinsamen Woche in Freiburg wollten wir unsere Gäste aus Norwegen gleich an unserem Kunstprojekt aktiv teilhaben lassen.
Nach der Begrüßung in der Aula und der lebhaften Kennenlernrunde fanden wir uns in unserem eindrucksvollen Theaterkeller wieder zusammen.
Wir wollten erneut die Frottage nutzen, um auf eine unbeschwerte Art und Weise unserem Besuch aus Norwegen zu zeigen, was wir bisher so erreicht haben. Nachdem unsere deutschen »Holzexperten« die Schleif- und Bürsttechnik erklärt hatten, ging es ans Bürsten und Kratzen.
Jeder Norweger bekam eine eigene Scheibe zum Ausprobieren, und nach etwa einer Stunde waren die feinen Baumringe so plastisch herausgearbeitet, dass sie für die Frottage gut geeignet waren.
In Partnerarbeit zu zweit wurden mit dieser Technik schwarz-weiße und farbige Abriebspuren der Baumscheiben visualisiert. Wir haben experimentiert und dabei auf Exaktheit, hohe Kontraste und möglichst lange sowie sanfte Farbverläufe geachtet, was eine besondere Herausforderung darstellte. Anschließend wurden die Ergebnisse gemeinsam betrachtet und diskutiert.
Die Zusammenarbeit mit den norwegischen Schülern hat neue und spannende Ideen hervorgebracht und unsere gemeinsame kreative Arbeit am Projekt sehr bereichert. So entstanden spontan Ideen für deutsche und norwegische Flaggen in Form von Baumringen. Die Diskussion über die künstlerische Umsetzung und die verschiedenen Ergebnisse zeigte das große Potential dieser Technik offensichtlich sowie die Freude an handwerklicher Arbeit — „by hands“. 
Mit Blick auf zukünftige Projekte bieten sich viele weitere Einsatzmöglichkeiten der Frottage-Technik, etwa um Hintergrundmotive, Vorlagen für Risografie oder für spätere digitale Nachbearbeitung herzustellen.
Dieser Workshop war eine gelungene Mischung aus künstlerischem Experiment, kreativer Spannung und interkulturellem Austausch, bei dem die Zusammenarbeit zu zweit den Weg zueinander auf spielerische Weise als Nebeneffekt hatte.

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